Vers des Tages

Montag, 26. November 2007

Loslassen

Loslassen bedeutet nicht, dass mir der andere egal wäre;
es bedeutet, dass ich ihm die Entscheidung nicht abnehmen kann.

Loslassen heißt nicht, dass ich nichts mit dem anderen zu tun haben will;
es ist die Einsicht, dass ich den anderen nicht gängeln kann.

Loslassen heißt:
nicht belehren,
sondern die Einsicht, dass der andere mehr aus den Konsequenzen seines Handelns lernt.

Loslassen ist das Eingeständnis der eigenen Machtlosigkeit,
das Wissen, dass ich keinen Einfluss auf das Ergebnis habe.

Loslassen bedeutet, den anderen nicht ändern oder beschuldigen zu wollen;
der einzige, den ich ändern kann, bin ich selbst.

Loslassen heißt:
nicht eingreifen,
sondern Mut machen.

Loslassen heißt:
nicht verurteilen,
sondern den anderen Mensch sein lassen.

Loslassen bedeutet nicht das Dirigieren aller Umstände und Resultate,
sondern das Zugeständnis an den anderen, seine Umstände und Resultate selbst zu beeinflussen.

Loslassen heißt:
nicht beschützen;
es erlaubt dem anderen, der Wirklichkeit ins Auge zu sehen.

Loslassen bedeutet nicht leugnen,
sondern akzeptieren.

Loslassen heißt:
nicht nörgeln, schimpfen, anklagen,
sondern das Suchen und Bereinigen meiner eigenen Fehler.

Loslassen bedeutet nicht, alles nach meinen eigenen Wünschen zu gestalten,
sondern jeden Tag so zu nehmen, wie er kommt.

Loslassen bedeutet nicht, den anderen zu kritisieren und zu maßregeln,
sondern selbst zu dem zu werden, was ich mir erträume.

Loslassen heißt nicht, die Vergangenheit zu beklagen,
sondern für die Zukunft zu leben und zu wachsen.

Loslassen ist weniger Angst und mehr Liebe!

(Verfasser unbekannt)

Sonntag, 25. November 2007

Vorbereitungen für den Weihnachtsbasar

Seit einiger Zeit schon basteln ein paar Frauen aus der Gemeinde unter der Anleitung von Hanni wunderschöne Gestecke und sonstige Advents-Deko für unseren Weihnachtsbasar, den wir kommenden Samstag (1.12.2007) bei uns in der Gemeinde zwischen 14 und 18 Uhr haben. Hier schon mal einen Vorgeschmack:





Dann haben S. und ich heute die Plätzchen, die wir letzten Sonntag zusammen gebacken haben (Zimtsterne und Spritzgebackenes) mit den anderen (Buttergebäck, Vanille-Kipferl, Schokoplätzchen, Nuss- und Kokosmakronen), die wir von Hanni, Monika und Patricia für den gleichen Zweck bekommen haben und einigen selbstgemachten Pralinen von Ricardo in Tüten gepackt.



Ich bin echt gespannt, wie das nächste Woche wird, es gibt Kaffee und Kuchen und - wie wir hoffen - gute Gespräche!

Mittwoch, 21. November 2007

Gottesfurcht/Gottesfürchtig

1. Angst vor Gott?
Wenn die Bibel zur Gottesfurcht aufruft, dann meint sie damit nicht, dass man Angst vor Gott haben soll. Die menschliche Einstellung zu Gott ist unbewußt erst einmal stark davon geprägt, wie man als Kind seinen eigenen Vater erlebt hat und von ihm erzogen wurde. Aus diesem Grund haben viele Menschen eine tief sitzende Angst vor Gott. Jesus aber hat kindlich vertrauend zu seinem Vater gebetet und uns zu gleicher Kindschaft berufen. Sein Heiliger Geist treibt die Angst vor Gott aus. Denn es ist kein Angst machender, sondern "ein kindlicher Geist, durch den wir rufen: Abba (das hebräische Wort für Papa), lieber Vater!" (Römer 8 Vers 15). Angst zeigt fehlendes Vertrauen und führt zum Kleinglauben. Echter Glaube überwindet darum die Angst, weil er sich ganz in Gottes Liebe fallen lässt und kindlich vertraut.

2. Gott fürchten und lieben
Luther hat in seiner Erklärung zum 1. Gebot gezeigt, wie im echten Glauben eins am anderen hängt: "Wir sollen Gott über alle Dinge fürchten, lieben und vertrauen." Und jede weitere Erklärung beginnt er: "Wir sollen Gott fürchten und lieben..." Das klingt wie ein Widerspruch. Aber darin liegt gerade die Kraft christlichen Glaubens verborgen, dass die ehrfürchtige Scheu vor Gottes Heiligkeit und Gericht und die kindlich vertrauende Liebe zum Vater im Himmel zusammenfinden und zur Einheit werden. Glaube ist beides in einem: Gottesfurcht und Gottesliebe, ein liebevolles Ernstnehmen des Dreieinigen Gottes.

3. Gottesfurcht und Alltag
Wenn einer Gott fürchtet und liebt, wird er sein Wort (die Bibel) ehren und sein Gebot (Weisung) beachten. Das beweist sich schon darin, dass er nicht gedankenlos von Gott redet, wie es oft geschieht ("ach Gott", "herrjeh" usw.), wie überhaupt Gottesfurcht und Geschwätz schwer zusammenpassen. Bei Gott wiegt jedes Wort, das gesprochen wird: also kann der Gottesfürchtige den Ausverkauf der Sprache in viel überflüssigem Gerede und unnötigem Tratsch nicht mitmachen. Er weiß, dass Gott zuhört. Und "wo viel Worte sind, da geht's ohne Sünde nicht ab" (Sprüche 10 Vers 19).
Wer Gott ernst nimmt, kann sich nicht zum Herrscher über andere Menschen aufschwingen und sie tyrannisieren und bevormunden. Das gilt am Arbeitsplatz, unter Kollegen und Freunden. Das gilt im Miteinander in der christlichen Gemeinde, genauso wie im Umgang mit dem Ehepartner. Es gilt sogar in der Kindererziehung. Gerade da, wo Autorität bewusst ausgeübt werden muss, wird sie nur in der Verantwortung vor Gott, in echter Gottesfurcht, frei von nachlässigem Zügel-schleifen-lassen oder autoritärem Gehabe bleiben können.
"Ordnet euch einander unter in der Furcht Christi", mahnt Epheser 5 Vers 21 und beschreibt anschließend die Ordnung christlichen Lebens in Ehe und Familie, in Erziehung und Dientsverhältnis; "denn ihr wisst, dass ihr im Himmel einen gemeinsamen Herrn habt" (Epheser 6 Vers 9).
So brauchen wir auf allen Gebieten des Alltags die Gottesfurcht als Hüterin unserer zwischenmenschlichen Beziehungen und als Wächterin unseres persönlichen Verhältnisses zu Gott.


K.-H. Michel
aus "biblisches Wörterbuch"